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So grün ist die Heide

Naturparks Niederlausitz: Zu Besuch in einer Region, die wie gemacht ist für Wanderschuhe, Kanus und Reiseräder.

Naturparks Niederlausitz - zu Besuch in einer Region, die wie gemacht ist für Wanderschuhe, Kanus und Reiseräder. Foto: Adobe Stock

Reifes Obst, intensive Düfte und satte Farben – der Spätsommer trägt ein prächtiges Gewand. Und die vielleicht schönsten Farbtupfer darauf liefert das Heidekraut. Purpurfarben leuchtet dessen Blütenstand weithin zwischen den weißen Stämmen vereinzelter Birken, umgeben von Kiefern und Traubeeichenwäldern. Wen packt da nicht die Wanderlust? Seit Mitte August ist dieses Naturschauspiel wieder im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft zu erleben – eine von vielen ökologischen Attraktionen, die in der Niederlausitz in der Nachwendezeit entstanden sind. Und die jetzt auf entdeckungsfreudige Naturliebhaber warten.

Gestatten: die Gräfin von Paris

Einst als Truppenübungsgelände genutzt, bietet der Naturpark heute abwechslungsreiche Landschaften, die sich in ihrer Isolation ihren ursprünglichen Charakter bewahrt haben. Moore und Wälder, Heidelandschaften, Seen und Fließgewässer. Doch auch Siedlungen und Kulturlandschaften befinden sich auf dem Gebiet des Parks. „Der Obstanbau hat in der Region Tradition“, sagt Jörg Kösters, Mitarbeiter des Pomologischen Gartens Niederlausitz. Pomologie heißt nichts anderes als Obstkunde, und genau darum geht es in dem Schau- und Lehrgarten in Döllingen. „Bis zu 3.000 Tonnen Kirschen und Erdbeeren lieferten die Niederlausitzer aus ihren oft nur handtuchgroßen Hinterhöfen. Mit der Wende rentierte sich der Anbau jedoch nicht mehr und geriet in Vergessenheit.“

Bis sich im Jahr 2000 der Pomologische Garten gründete – heute wachsen auf seinen drei Hektar Fläche mehr als 400 Obstgehölze. Die hören auf so exotische Namen wie „Gräfin von Paris“, „Zibarte“ oder „Clapps Liebling“ und zählen zu den alten und fast vergessenen Sorten. „Wir sehen die Obstsammlung als begehbaren Genpool und arbeiten daher auch mit der Forschung zusammen. Zum Beispiel, um herauszufinden, welche Sorten gut mit dem Klimawandel zurechtkommen.“ Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, zum Beispiel beim Niederlausitzer Apfeltag. Da dieser im Corona-Jahr 2020 nicht wie gewohnt stattfinden kann, steigt schon jetzt die Vorfreude auf 2021.

Vögel in Baggerlöchern beobachten

Doch nicht nur Streuobstwiesen und Heidekräuter prägen das Bild der Niederlausitz. Vor allem auch der Braunkohle-Tagebau hat sich tief in die Landschaft eingegraben. Doch mancherorts erobert sich die Natur ihr Territorium erstaunlich schnell zurück: „In Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen hat die Natur eine zweite Chance bekommen – und sie auch genutzt“, sagt Ralf Donat, Leiter des rund 3.300 Hektar großen Areals etwas nördlich der Heidelandschaft.

Das ehemalige Tagebaugebiet darf sich seit seinem Ankauf im Jahr 2000 durch die Heinz Sielmann Stiftung von allein erholen. Nur bei den Mooren hilft die Stiftung ein wenig nach, da sie trocken gefallen waren. Vor allem Vogelfans kommen bei geführten Touren durch den Naturpark auf ihre Kosten. Jetzt im Spätsommer rasten große Kranichschwärme in den flachen Wasserzonen der Tagebauseen, bevor sie sich auf ihren Flug in den Süden begeben.

Mein persönlicher Tipp

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EMB-Berater Nick Wichmann

„Ich starte gern in Bad Liebenwerda zu einer Radtour durch die Heidelandschaft“, sagt Nick Wichmann, EMB-Regionalvertriebsleiter: „Vorbei an der Kiesgrube Zeischa, in der man sich abkühlen kann, bis Kraupa und zurück nach Dobra – 20 Kilometer, die abwechslungsreich und gut zu schaffen sind.“

 

EMB von hier 02/2020

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 02 / 2020 des Magazins "EMB von hier" erschienen.

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